Das Land der tausend Tempel. Meer. Idyllische Strände. Einauchen in die Welt der hinduistischen Götter. Hört sich spannend an? Dachten wir uns auch und haben uns im Oktober für eine Mädchenreise entschieden.
Bereits 2016 durften wir die tolle Insel Bali und deren Kultur entdecken. Während ich die Strände eher unspektakulär gefunden habe, hat das Landesinnere mein Herz erobert. So hat meine Freundin Franzin nicht lange gebraucht, mich für die Indonesien-Reise erneut zu begeistern. Also, Urlaub schnell abgeklärt, konnte die Reise bei travelbird.de gebucht werden. Im Laufe der langen Wartezeit kam dann noch Patrizia dazu.
Am 22.04. war es dann soweit. Mit vollgepackten Taschen sind wir voller Erwartungen losgedüst. Kurz im Vorfeld: Wir sind spontane Urlauber und planen unsere Reisen nie richtig durch, sondern entscheiden Vorort, wohin wir wollen und wie lange wir da bleiben. Bei dieser Reise handelte es sich aber um eine durch Travelbird vollorganisierte Reise. Warum? Es hat sich einfach sehr spannend angehört und wir wollten uns mal überraschen lassen. Und bereits am Flughafen wurden wir positiv überrascht. Die Reise wurde koplett vom Travelbird-Partner DomesticAsia organisiert und durchgeführt. Am Flughafen wartete bereits unser Guide auf uns, der uns über den weiteren Verlauf informiert und direkt zum Hotel gebracht hat.
Rundreise Bali
Erster Stopp: Hotel Ari Putri in Sanur. Am Abend angekommen, waren wir einfach nur froh, zu duschen und ins Bett zu fallen. Zum Glück hatten wir den ersten Tag „frei“ und konnten rumbeachen. Yeay! Endlich meine Traumtemperaturen, Sonne und Meer. Am ersten Tag ist man noch relativ anspruchlos. So haben wir nach dem Frühstück (übrigens, während der gesamten Reise inkludiert) unsere 3 Sachen gepackt, haben auf deutsche Art (kleiner Scherz) Sonnenliegen gepachtet und uns stundenlang an der Sonne gebraten. Yap, da hatten wir auch schon unseren Sonnenbrand 😀 Gratis Sonne sollte man ja ausnutzen, vor allem, wenn man dann gegen Mittag einschläft. Zum Glück gab es am Strand genug Verkäufer, die uns geweckt (Looky, looky at my market) und somit vor komplettem Verbrennen gerettet haben. Nach dem Gammeln, shoppen und essen wurden wir dann am nächsten Tag von unserem Guide Edy abgeholt und so konnte die Rundreise beginnen.
Auf dem Weg nach Bedugul haben wir einen Zwischenstopp gemacht, um den Barong Tanz anzuschauen. Der Barong ist eine löwenartige Gestalt. Laut der Mythologie ist er der König der guten Geister und sein Erzfeind ist die dämonische Königin Rangda, die das Böse verkörpert. Die Handlung entstammt indischen Mythen und der Tanz endet unentschieden. Genau darin liegt die Weisheit: Gut und Böse gehören zusammen, eins ohne das andere ist nicht denkbar. Der Barong Tanz soll den immerwährenden Kampf des Guten gegen das Böse darstellen und böse Dämonen vertreiben. Um die ganze Handlung verstehen zu können, bekommt man davor selbstverständlich die Geschichte, welche Akt für Akt den Hergang erklärt. Plant ihr eine Reise auf Bali, lasst euch den Tanz nicht entgehen, auf jeden Fall sehenswert.
Nach dem Tanz ging es zum Tanah Lot, der berühmtesten Tempelanlage Balis. Der Tempel ist für die Balinesen ein Heiligtum, da er mit den Geistern aus dem Meer in Verbindung steht und zusammen mit anderen Meerestempeln eine Kette bildet, die Dämonen des Meeres abwehren soll. Bereits als Kind habe ich Mythologie und Sagen geliebt, weshalb der Besuch des Tempels für mich sehr inspirierend war. Ich könnte meinen, sogar ein Einhorn im Gebüsch gesehen zu haben 😉
Nach unzähligen Fotos und kurzem Verweil machen wir uns auf den Weg zu den Jatiluwih Reisterrassen – für mich neben den Tempeln das Schönste an Bali! Wenn`s nach mir ginge, würde ich da stundenlang umherirren. Leider hatte unser Guide zu sehr Angst vor den Schlangen 😀 Komisch, eigentlich hätte mein Freudegeschrei die letzte Schlange in die hinterste Ecke getrieben haben. Notiz für mich: ganz viel Land kaufen und eigene Reisterrassen anbauen, die von lauter Labradoren bewacht werden. Vielleicht klappt es, wenn ich gross bin. (Ich sagte ja schon, ich bin eine Träumerin.) In Bedugul, das auf 1500m Höhe thront, erwartete uns frische Luft und eine süsse Hotelanlage Strawberry Hill, in der wir den Tag ausklingen lassen haben, um am nächsten Tag voller Energie das nächste Programm zu absolvieren.
Jep, wir sind abenteuerlustig und wussten worauf wir uns einlassen und das schien uns zu wenig, weshalb wir optional noch Dschungel Trekking dazu gebucht haben 😉 Von Edy abgeholt sind wir also zum Candi Kunig Markt aufgebrochen, um die leckeren Früchte zu kosten und natürlich auch einzukaufen. Danach ging`s dann direkt zum nächsten Tempel Ulun Danu, den man auf vielen Postkarten zu sehen bekommt. Da es relativ früh am Tag war, war die Anlage fast leer und wir konnten entspannt die Ruhe geniessen, danach ging es durch den Affenwald zum Brantan See – die perfekte Kulisse für tolle Bilder auf der Schaukel (welche man mittlerweile eigentlich fast überall auf Bali vorfinden kann). Ab hier hat uns unser Guide dem lokalen Guide übergeben, mit dem wir auf die 2-stündige Trekking Tour durch den Dschungel aufgebrochen sind. Trotz der schlechteren Englischkenntnisse des Guides konnten wir uns super verständigen und fanden die Tour sehr cool. Hier konnte ich endlich ich sein und durch den Dschungel auf einer Liane schwingen. Jep, ihr lest es richtig. Da hängen sie nämlich überall. Was für ein tolles Gefühl, Anlauf zu nehmen, sich an die Liane zu klammern und durch die Luft zu fliegen. (Ich glaube, im früheren Leben war ich wirklich ein Affe.) Wenn ihr meine Instagram-Storys verfolgt habt, wisst ihr sicher warum 😉
Nach dem coolen Ausflug, bei dem wir die ganze Zeit bergrunter gelaufen sind) hat unten ein Kanu auf uns gewartet, mit dem wir zum anderen Ufer des Brantan Sees gepaddelt sind, um zum nächsten Hotel in Lovina, Aditya Beach Hotel, gebracht zu werden. Hier warteten am nächsten Tag ein spektakulärer Sonnenaufgang und die Delfintour auf uns. Wobei die letztere nicht sehr empfehlenswert ist. Mit über 50 Booten glich es eher einer Hetzjagd auf die armen Tiere als einer Beobachtungstour. Kaum wurde ein Delfin gesichtet, schon rasten alle Boote zu dem Platz und verscheuchten die Tiere.
Wie auch immer, nachdem wir einige Tiere zu Gesicht bekommen haben, ging es mit Edy Richtung Ubud – meine absolute Empfehlung. Auf dem Weg dorthin legten wir eine Kaffeepause in Kintamani ein, mit dem tollen Blick auf den Vulkan und den Batursee. In Ubud angekommen wartete eine Herausforderung auf uns: Das Passieren des Affenwaldes, um in die Stadt zu kommen. Tagsüber war es bereits eine Tortur, da die Affen dort den diebischen Elstern gleichen und alles klauen, was nicht niet- und nagelfest ist, um im Austausch Bananen zu bekommen. Also, alles abgezogen, Tasche an sich gepresst und durch. Am Abend wurde es dann schwieriger. Nach dem langen Tag haben uns die Kräfte verlassen und keine von uns 3 hatte gross Lust, sich mit den Affen anzulegen 🙂 Zum Glück gab es an jeder Ecke ein Taxi.
Am nächsten Tag ging es dann in den letzten Tag unserer Rundreise auf Bali – zu dem Elephant cave temple und zur heiligen Goa Lawah Höhle. Das Goa Lawah (Bat Cave) Tempel ist sehr klein und so waren wir bereits nach etwa 20 Minuten fertig. Beeindruckend ist sie auf alle Fälle, vor allem wenn man bedenkt, dass die Höhle 10km lang ist und voller Fledermäuse – eine willkommene Mahlzeit für den Python, der sich ab und an in die Höhle verirrt. Danach wartete auf uns der Besuch eines Dorfes Tenganan, in dem wir den Einheimischen beim Weben der Doppel-Ikat zugucken konnten. Der Besuch glich allerdings eher einer Kaffeefahrt, bei der es darauf hinauslaufen sollte, dass wir etwas kaufen. Anschliessend Übernachtung im kleinen, aber tollen Hotel Rama Shinta in Candidasa.
Gili Meno, Lembongan und Lombok – Die Trauminseln
Am nächsten Tag ging es Richtung Gili, auf die kleinste der 3 Inseln, Gili Meno. Nach den hektischen letzten Tagen hatten wir hier 2 Tage Zeit, um uns zu erholen und die tollen, weissen Strände zu geniessen. Nachdem wir die kleine Insel innerhalb weniger Stunde durchquert haben, entschieden wir uns, den nächsten Tag mit Yoga zu beginnen, um anschliessend am Strand zu gammeln und zu schnorcheln. Direkt vor unserem Hotel Seri Resort sind wir in voller Montur rein ins Wasser und schon ging es los: Bereits nach wenigen Metern ist unter uns eine riesige Schildkröte durchgeschwommen. Etliche bunte, exotische Fische, teilweise in grossen Schwärmen. Minutenlang konnte man die Meeresbewohner beim gemütlichen Korallenknabbern beobachten. Hab ich eigentlich schon erwähnt, dass es auf Gili kein Auto und kein Moped zu finden ist? Richtig, man greift hier noch zu Pferdekutschen – die kleinen Miniaturpferde haben unser ganzes Gepäck und uns 4 (inklusive Fahrer) ziemlich zügig ins Hotel transportiert. Am Abend mussten wir auch zu dem coolen Taxi greifen, weil wir uns im Dunkeln nicht mehr zurechtgefunden haben. Unsere Fahrer – wie eigentlich aber auch jeder auf den Inseln – sind sehr humorvoll gewesen, so haben wir (vermutlich nach einem Hitzeschlag, denn Alkohol haben wir keinen getrunken) die ganze Fahrt bis zum Hotel lauthals „Mighty Jungle“ gesungen – unsere Fahrer inklusive.
Am nächsten Tag ging es für uns dann auf Lombok – die nächste wunderschöne Insel, die jedoch ziemlich verdreckt ist. Bereits am ersten Tag haben wir eine Tour zu den Sindang Gila Wasserfällen gemacht, die zwar gut besucht waren, allerdings eher von den Einheimischen. Ganz süss: Beim Überqueren des wilden Flusses haben uns einheimische Kinder geholfen, die in ihrer Freizeit versuchen, englische Begriffe/Ausdrücke aufzuschnappen. Die Insel bietet neben zahlreichen Wasserfällen und Trekkingtouren zu dem Rinjani Vulkan auch viele Traumstrände. So haben wir uns am nächsten Tag dazu entschlossen, die Pink Sand Beaches zu besuchen. Man kann`s kaum glauben, aber teilweise waren wir wirklich allein auf den Stränden, die beim Rückgang des Wassers rosa schimmerten. Zugegeben, die Erwartungen waren etwas höher und wir haben wirklich pinke Strände erwartet, der Besuch ist dennoch sehr empfehlenswert. Verknüpft wurde die Tour mit 2 Schnorchelausflügen: Mit Baby-Haien und Nemo-Fischen – wenn man denn 1,5m lange weisse Haie noch „Baby“ nennen kann. Ich, jedenfalls, bin schon etwas in Panik geraten als auf einmal so ein Riesen-Baby auf mich zugeschwommen kam. Der Tag endete mit dem Essen in einem örtlichen Restaurant und anschliessender Rückfahrt. Während abends sich das Wasser zurückzieht, bilden sich überall Strassen – von einer Insel zur nächsten, auf denen die Einheimischen verirrte Krebse und Fische einsammeln. So warteten auch einige „Patrick“-Sterne auf uns, die wir nach Anleitung unserer Guides anfassen konnten. Beim Sonnenuntergang haben wir dann die Küste erreicht, um zurück zum Hotel zu fahren und den nächsten Tag am Strand zu relaxen.
Unser letztes Ziel war Lembongan – eine Insel, die Sehnsüchte erweckt und zum längeren Verweil einlädt. Ein bunter Mix zwischen Erholung, Aktivität und Party. Da wir nur einen einzigen Tag hatten, konnten wir leider nicht viel machen. Zudem war dieser einzige Tag – unser letzter und auch noch mein Geburtstag dazu. Nachdem wir den Morgen am Strand verbracht haben, sind wir am Nachmittag zu einer Insel-Tour aufgebrochen und waren innerhalb von 2 Stunden quasi fertig. Zurück im Palm Grove Hotel wartete eine Überraschung auf mich: Mit Blumen und Luftballons dekoriertes Bett sowie ein Kuchen – organisiert von meinen tollen Freundinnen. Ohne wenn und aber haben die Mitarbeiter auf ihre Bitte hin alles arrangiert. Am Abend sind wir mit durch Zufall getroffenen Bekannten von Patrizia bei Live-Musik essen gegangen und haben unsere neuen schweizer Bekannte am selben Ort getroffen, um später auf den wunderbaren Urlaub anzustossen.
Am nächsten Tag wartete dann die Rückreise 😦 Ich muss gar nicht sagen, wie traurig wir waren, diese netten Menschen zu verlassen. Auch wenn ich vor 2 Jahren schon einmal auf Bali war, hat mir auch dieses Jahr unsere Reise gefallen und mich wieder daran erinnert, dass wir für unser Dasein selbst verantwortlich sind. Die Menschen dort haben sehr wenig und sind dennoch bereit, das Letzte mit dir zu teilen, zu helfen, dich zu motivieren und lachen mit dir mit, auch wenn ihnen nicht nach Lachen ist. Solltet ihr also mit dem Gedanken spielen, Bali einen Besuch abzustatten, dann macht das! Das ist es auf jeden Fall wert. Ich, jedenfalls, werde eines Tages wieder hindüsen. Ganz egal, ob ich dafür 10, 20 oder 30 Stunden fliegen muss – es lohnt sich!