California Dreaming sollte für uns unerwartet nun kein Traum mehr sein. Beruflich musste Fabian für 2 Tage nach San Francisco und warum so lange fliegen und das nicht gleich ausnutzen? Gesagt, getan und schon waren die Taschen gepackt, die Vierbeiner versorgt und unserer Reise konnte nichts mehr im Weg stehen.
Da wir wussten, dass wir an den 8 Tagen – wobei 2 davon für die Arbeit reserviert waren – nicht viel sehen können, haben wir sonderlich auch keine Pläne geschmiedet. Wir dachten, wir nehmen das mit, was wir können. Nach 16 Stunden fliegen sind wir dann auch schon in San Francisco gelandet, haben einen Wagen gemietet und wollten dann natürlich gleich auch etwas sehen. Also, ab zu Golden Gate Bridge, was sonst? 🙂
Ich glaube, die Eindrücke müssen wir gar nicht beschreiben. Der Ausblick und die Brücke selbst sind der Wahnsinn. Wir haben beim ersten Mal sehr viel Glück gehabt, diese in ihrer Schönheit ganz zu sehen, bevor sie vom Nebel verschluckt wurde. Da die Bucht von San Francisco sehr tief ist und das kalte Wasser von Alaska kommt und auf die warme Luft trifft, steigt viel Nebel auf, zudem kommt noch der Wind dazu und die fehlende Sonne macht dann den Rest. Es ist SO KALT gewesen! In unserer Naivität haben wir natürlich nur kurze Sachen eingepackt, wir fliegen ja schliesslich nach Kalifornien, die Sonnenküste – und dann das. Gezwungenerweise 😉 mussten wir dann auch warme Kleidung kaufen, um nicht zu erfrieren. An den ersten 2 Tagen hatten wir genügend Zeit also, San Francisco mal zu erkunden und waren bereits am ersten Tag negativ überrascht. Überall, wohin das Auge schaut, Obdachlose! Dafür, dass San Francisco ja zu den reichsten Städten zählt, hat es uns sehr schockiert, so viele Heimlose zu sehen.
Ansonsten waren wir von der Freundlichkeit der Amerikaner – sowohl als Fussgänger als auch als Autofahrer – sehr angetan. Überall, selbst an den touristischsten Orten – wie dem Pier 39 – sind sie geduldig und haben stets ein Lächeln auf den Lippen. Strassen wie die Lombardstreet wären in der Schweiz höchstwahrscheinlich schon längst gesperrt worden, die armen Anwohner lassen es sich tagtäglich aber gefallen.
Die tollste Erkenntnis war aber: Überall tolles Essen! Es gibt in San Francisco tausende Restaurants, sodass man 3 Jahre lang jeden Tag woanders frühstücken und zu Mittag essen gehen könnte, ohne sich zu wiederholen.
Was uns besonders beeindruckt hat, waren die Robben und Seelöwen, die man quasi mitten in der Stadt erleben konnte, ohne dass sie irgendwo festgehalten wurden.
Die nächsten 2 Tage durfte ich praktisch allein Redwood City erkunden, da Fabian arbeiten musste. Das kam gerade gut, um das tolle Essen der letzten Tage abtrainieren zu können 🙂 In voller Montur bin ich also zu Redwood City Bay gejoggt, habe die Vogelinsel und das umliegende Naturschutzgebiet erforscht – ist auf jeden Fall sehenswert, auch wenn ich nicht so viel Vögel gesehen habe.
Auf nach Monterey und Big Sur
Am Donnerstag sind wir dann zu unserem kurzen Kalifornien-Trip aufgebrochen und zwar auf dem sagenhaften Highway No. 1. Die Strecke gehört auf jeden Fall zu den schönsten und zieht sich bis nach Los Angeles an der Küste entlang. Wir haben einen Tipp bekommen, auf jeden Fall nach Monterey und Big Sur zu fahren, wo wir dann auch 2 Nächte gebucht haben. Das Städtchen selbst ist nicht so spektakulär, aber die Küste und die Wildtiere an der Küste. Da bereits fast alle Hotels ausgebucht waren, haben wir gerade noch so mal ein Zimmer im Ramada Hotel buchen können. Die Anlage sah typisch amerikanisch aus, hatte grosse und sehr saubere Zimmer. Das Frühstück war bereits inbegriffen, worauf wir dann schlussendlich aber lieber hätten verzichten wollen. Ausser fertiggekauften Muffins und Cornflakes gab es keine richtige Auswahl.
Wer einmal den Westen erforschen möchte, sollte auf jeden Fall nach Big Sur und sich genügend Zeit einplanen. Wir waren den ganzen Tag unterwegs und haben immer wieder anhalten müssen, um die schöne Aussicht zu geniessen. Die Strasse ist ziemlich kurvenreich und nach jeder Kurve hat sich uns der tosende Pazifik in seiner Schönheit präsentiert. Die Küste ist ziemlich unberührt und hier und da erhascht man einen Blick auf Robben oder Seelöwen. Auch sind uns öfters kleine ground squirls (Streifenhörnchen??) über den Weg gelaufen, die sehr zutraulich waren und aus der Hand gefressen hätten 🙂
Auch wenn unsere Reise hier leider zu Ende war, haben wir dennoch viele Eindrücke mitnehmen können und wollen auf jeden Fall einmal wieder nach Kalifornien, um auch den Rest zu sehen.