Auf unserem Roadtrip vor knapp 4 Jahren sind wir mal (eigentlich eher ungewollt) sicher 1-2 Stunden durch Barcelona gecruised, auf der Suche nach der Fähre, die uns auf Mallorca bringen sollte. Diese wenigen Augenblicke haben mir gereicht, um festzustellen, dass ich diese Mittelmeer-Metropole näher kennenlernen möchte.
Vier Jahre später sollte es nun soweit sein. Auf der Suche nach einem neuen Abenteuer haben wir uns – meine Freundin Pizza (wie ich sie nenne) und ich – dazu entschlossen, Barcelona nun zu erkunden. Da wir bereits fast das ganze Jahr schon für Urlaub verplant haben, konnte ich nur einen Tag dafür „opfern“. Also, Hotelentscheidung stand ziemlich schnell, die Flüge haben wir 2 Wochen vorher gebucht und da waren wir…
Angekommen kurz vor Mitternacht sind wir vorerst mit dem Bus zum Plaça de Catalunya, von wo aus uns das Taxi zum Hotel Four Points by Sheraton Barcelona Diagonal gebracht hat. Das Hotel selbst ist sehr sauber, die Mitarbeiter sehr freundlich gewesen. Wir haben für beide Tage Frühstück gebucht und für knapp 13 EUR sehr gut gefrühstückt. In der obersten Etage gibt es ein Fitnessstudio mit toller Aussicht, welches wir – leider Gottes 😉 – nicht besucht haben, weil die Zeit zu knapp war.
Gleich am ersten Tag, nach längerer Suche einer Hop on Hop off-Bushaltestelle, haben wir uns für 2 Tage Tickets für den erwähnten Bus gekauft und schon konnte die Sightseeing Tour beginnen. Hier möchte ich mal die Verkehrslage von Barcelona anmerken und darauf hinweisen, auch jaaaa immer nach rechts und links zu gucken, wenn ihr die Strasse passiert 😉 Gleich am ersten Tag wurde meine Pizza fast von einem Moped angefahren – Pizza-sei-Dank ist nichts passiert 🙂
Verwirrend fanden wir die 2 Strassen, die mitten durch die Stadt verlaufen – die Avenida Diagonal und die Avenida Parallel. Teilweise haben wir trotz Maps Me und Yelp komplett die Orientierung verloren und sind dann am Ende des ersten Tages in komplett andere Richtung gelaufen – aber dazu noch später.
Für den Sightseeing Bus haben wir für 2 Tage je 39 EUR gezahlt – ein Schnäppchen, wenn man bedenkt, dass uns der Bus 2 Tage lang hin- und herkutschiert hat. Da uns im Vorfeld schon bewusst war, dass wir an 2 Tagen nicht alles sehen können, haben wir uns nur auf 2-3 Sachen geeinigt, die wir beide unbedingt sehen wollten. Und schon ging es vom Francesc Macia Kreisel Richtung Sagrada Familia. Wie fast alles in Barcelona, wurde auch diese Basilika von Antoni Gaudi entworfen und befindet sich bis heute im Bau. Der Anblick der Kirche ist atemberaubend und macht einen im ersten Moment sprachlos. Wenn man unmittelbar davor steht, traut man kaum seinen Augen, so etwas Tolles und Einzigartiges zu sehen, wobei die Kirche von jeder Seite anders aussieht. Man hat das Gefühl, dass daran mehrere Künstler „gearbeitet“ haben und man merkt auf jeden Fall die Einwirkung verschiedener Stilepochen. Die Kirche selbst soll aber nach vermuteten Plänen von Gaudi gebaut worden sein. Da wir uns nicht für Stunden anstellen wollten, um uns die Kirche von innen anzusehen, haben wir eine Stunde in der Nähe der Kirche verbracht, uns diese von allen Seiten angeschaut, durch die angrenzenden Parks getrödelt und sind dann weiter. Kurze Anmerkung dazu: Bevor ihr euch für die Weiterfahrt mit dem Bus anstellt (wir hätten über eine Stunde warten müssen), lauft doch eine Station weiter 🙂
Wir sind von der Sagrada Familia direkt zum Park Güell weiter – unser nächstes Ziel. Und.. Oh Wunder, auch der Park wurde von Gaudi erschaffen. Stundenlang sind wir durch den Park gelaufen, ja fast schon geirrt, auf der Suche nach der sagenhaften Aussicht und dann die Enttäuschung.. Wie konnte ich die Siesta vergessen? 😉 Von 14 Uhr bis 17.30 Uhr war alles zu. Da wir die Zeit nicht unnötig verstreichen lassen wollten, haben wir – nicht ohne vorher die „Zuckerhäuschen“ gesehen zu haben – unsere Tour fortgesetzt und sind am Monestir de Pedralbes, am Fussball Club wieder zurück zum Francesc Macia-Diagonal, wo wir den Bus gewechselt haben, um dann Richtung Strand zu fahren. Nach den vielen tollen Eindrücken haben wir erst einmal eine Pause gebraucht – und siehe da.. Der Bus hat uns direkt zum Shopping Center gebracht, von wo aus wir dann vollgepackt zum Plaza Catalunya gefahren sind, um endlich mal essen zu können (mittlerweile war es 21.00 Uhr spät) 🙂 Um den Platz herum gibt es an jeder Ecke tolle, gemütliche Strassencafes, die dazu einladen, sich niederzulassen und den schönen, warmen Abend zu geniessen. Und das haben wir bei tollem Essen und Sangria auch getan. Nach dem Essen wollten wir einen gemütlichen Verdauungsspaziergang nehmen – laut Maps Me sollten es ca. 3 km sein, der dann leicht ausgeartet ist. Das Navi hat uns nämlich in eine vollkommen andere Richtung geschickt und als wir es gemerkt haben, waren wir fast 6 km vom Hotel entfernt. Und da vollgepackt mit Einkäufen – hat das Taxi quasi nach uns geschrien. Ohne lange zu warten, konnten wir zum Glück eins heranwinken.
Am nächsten Tag haben wir uns die Gegend am Strand angeschaut. Unter anderem Port Olimpic, um danach einige Stunden am Strand zu verweilen. Selten habe ich einen tollen Strand mitten in einer Weltmetropole gesehen, wobei man erwähnen muss, dass dieser sehr sauber war und das Wasser ziemlich erfrischend – für mich sogar fast schon zu kalt 🙂
Nachdem ich dann fast schon einen Hitzeschlag bekommen habe (dann lieber das als im kalten Wasser zu erfrieren), sind wir weitergezogen und haben uns unter anderem Casa Batlló, Weltkulturerbe der UNESCO, Passeig de Gracia, la Pedrera angeschaut. Auch hier sind wir leider nicht reingekommen, da man teilweise sehr lange anstehen musste und uns die 2 Tage für lange Wartezeiten einfach zu schade waren. Aber.. ich komme wieder 😉 Auch hier sind wir zu Fuss gelaufen, um uns alles im Detail ansehen zu können. Als nächstes sind wir zum Plaça Espanya aufgebrochen, wo man die Möglichkeit hat, von der alten Arena aus, eine 360 Grad Panorama zu geniessen. Hier fanden früher öffentliche Hinrichtungen statt, bis sie dann 1715 verlegt wurden, weshalb der Platz auf mich schaurig und gleichzeitig schön wirkte. Durch die beiden Türme hindurch sieht man das Nationalmuseum MNAC. Fährt oder läuft man hier hoch, hat man einen wunderbaren Blick über fast ganz Barcelona.
Zu mehr sind wir leider nicht gekommen und haben den Abend bei tollem Essen und anschliessend mit Cocktails und Shisha am Meer genossen, um dann am nächsten Tag fast den Flieger zu verschlafen 😉 Zum Glück hat uns der Portier geweckt, weil das Taxi bereits da war. Keine Angst, wir waren innerhalb 5 Minuten abreisefertig, auch wenn noch nicht ganz wach und haben dann noch auf den Flieger warten müssen 😉